Sensationelle Bierdegustation in Verner’s Hofküche auf dem Montafoner Steinschafhof von Bitschnau’s

TIPP: Beer and Food – Eine Verköstigung / Degustation von Bieren / Biersorten einmal erleben – geleitet von einem erfahrenen Biersommelier

…. und gleich vorweg – Käse, Würste, Speck usw. schmecken herrlich zu den vielen köstlichen Biersorten – und – der Bericht wird länger – es gibt viel Interessantes zum Bier zu berichten.

Gerne folgten wir der Einladung von Doris und Harald Bitschnau auf ihren Montafoner Steinschafhof mit dem neu errichteten Hofgebäude “Verner’s” mit integrierter Hofküche in Bartholomäberg. Es war nicht ganz klar, was uns erwarten wird, aber der Hinweis der Dauer von Samstag 9:00 bis 22:00 machte doch sehr neugierig.

Der Name des neuen Hofgebäudes “Verner’s” ist übrigens eine Hommage an Haralds Urgroßvater XAVER. Aus Xaver wurde über die Jahre der Kosename über Veri zu final Verner.

Hofgebäude Verners Bartholomäberg

Das neue Gebäude besteht aus der Hofküche mit Platz für 60 Personen im ersten Stock und kann – wie für diesen Bier Event – gemietet werden. Dazu kommt eine Edelbrand Brennerei und im Erdgeschoss ein kleine Bierbrauerei Anlage und weitere, moderne Räumlichkeiten für die Steinschaf Fleischgewinnung vor Ort (Tiertransport ist ein NO GO).


    Ihre Anfrage an Verner's Hofküche


    Doch nun zum Programm der Bierverkostung mit “HOP MONKEY ® Craft Consulting und Events” Biersommelier Gregor Einar Fransson

    Biersommelier Gregor Einar Fransson - Hop Monkey
    Biersommelier Gregor Einar Fransson – Hop Monkey

    Gregor ist zertifizierten Biersommelier und internationaler “Bier Richter” mit mehr als 15 Jahren Erfahrung. Mit seiner Marke Hop Monkey ® bietet er maßgeschneiderte professionelle Verkostungen, Bier- und Essenspaarungen, Trainings- und Teambildungsveranstaltungen für Private und Firmen an. Für diese Veranstaltung am Bartholomäberg fuhr er direkt aus München an.

    Wie bereits angekündigt ging es in einer gemütlichen Runde von ca. 30 Personen um 9:00 los – mit Münchner Weißwürsten und natürlich einem Weißbier dazu.

    Dazu folgte das Kennenlernen von ersten wichtigen Biervokabeln und ein Ausblick, was die nächsten Stunden als Programminhalt passieren wird. Nämlich die Verkostung von rund 34 Bieren mit Mittagspause “Käseespätzle” und Abendessenvariation und geschmortem Montafoner Steinschaf.

    Grundsätzliche 10 Tipps für die Bierdegustation

    1. Perfekte Biertemperatur: Damit sich die Bieraromen optimal entfalten können, muss die Temperatur des Bieres stimmen.
    2. Geruchlich neutrale Räume für die Geruchs- und Geschmacksnerven wählen. Auf das Rauchen beim Event zu verzichten macht Sinn.
    3. Richtige Bier Reihenfolge wegen den Aromen: Von den leichten Bieren vortasten zu den komplexen, alkoholreichen Bieren.
    4. Passende Biergläser für maximale Bieraromen (oben verjüngenden Gläser). Eine gute Alternative sind Rotweingläser.
    5. Reihenfolge der Sinnesorgane beachten: Zuerst schaut das Auge, dann Aromen für die Nase. Danach das Bier in kleinen Schlücken für den Gaumen erleben – durch die Nase ausatmen. Die Zunge hat vier Geschmacksnerven: süß, sauer, salzig, bitter
    6. Neutralisierendes Wasser ohne Kohlensäure für den Mund oder Weissbrot bereitstellen
    7. Passende Speisenbegleitung zum Bier: Die Produkte sollen sich ergänzen. Leichte Biere zu leichten Gerichten, schwere Biere zu schweren Gerichten.

    Übersicht der Bierstile die wir Dank Gregor über den Tag verteilt erleben bzw. genießen durften

    Altbier, Amber Ale, Barley Wine, Berliner Weisse, Bock & Doppelbock, Brown Ale, Bruin, Dubbel, Dunkel, Export, ESB/ Bitter, Geuze/ Gueuze, Golden Ale, Gose, Grätzer, Gruit, Helles Hefeweizen/ Weißbier, India Pale Ale (IPA), Imperial Pale Lager (IPL), Imperial Stout, Kellerbier/ Zwickel, Kölsch, Lambic, Märzen/Oktoberfest, Pale Ale, Pilsener, Porter, Quadrupel, Rauchbier, Saison, Schwarzbier, Stout, (American) Strong Ale, Tripel, Wit

    Bierstile waren (oder sind immer noch) bei uns eher kein Thema. Ein Bier ist halt einfach ein Bier mit einem (meist lokalen) Markennamen auf den man schwört. Das Thema wird aber richtig interessant wenn man plötzlich ein nachtschwarzes Bier oder andere Farben eingeschenkt bekommt.

    Grundsätzlich gilt aber: Bier lässt sich grob in zwei Klassen einteilen. In die obergärigen Biere (Ales) und die untergärigen Biere (Lagers). Davon ausgehend kann man die verschiedenen „Bierfamilien“ ausmachen wie zum Beispiel helle Ales, Stouts, Belgische Biere, Weizenbiere uvw.

    Ein Bier zu bewerten bzw. zu beurteilen – definitiv gar nicht einfach

    Typischer Bewertungsbogen zum Download

    Nach einem kurzweiligen und unterhaltsamen Bier Theorieteil, bei dem wir wichtige Informationen über die vier Hauptzutaten (Wasser, Malz, Hefe und Hopfen) erfahren haben, ging es auch ans begleitende Verkosten von den verschiedenen Bieren (in Summer 34 Sorten). Es ist schon bemerkenswert, was die vielen internationalen Craft Beers (=handwerklich hergestelltes Bier) aus den verschiedenen Ländern für Geschmacksexplosion am Gaumen hervorzubringen vermögen. Sogar als reiner Weintrinker ist am überrascht. Wir können Ihnen nur empfehlen, das selber einmal zu versuchen.

    Interessanter Fakt: In Deutschland gebrautes Bier darf als Bier Rohstoffe nur die vier Hauptzutaten verwenden, sonst darf es nicht Bier heißen. Das schreibt das Reinheitsgebot von 1516 vor. Nicht in Deutschland hergestelltes Bier darf aber in DE mit der Bezeichnung Bier verkauft werden. Komisch – oder ? Grundsätzlich kann man aber sagen, Kräuter und Gewürze haben in den meisten klassischen Bierstilen nichts verloren.

    Begleitend zur Verkostung erhielten wir den Bewertungsbogen, um einmal zu sehen, was bei einem Bier Wettbewerb alles bewertet wird.

    Den Abschluss bildete ein Spiel mit 5 verschiedenen Bieren im Glas – Nummeriert von 1 bis 5. Dazu erhielten wir eine Beschreibung von 5 Bieren auf einem Blatt Papier – beschrieben nach dem Bewertungsbogen. Unsere Aufgabe war es, die richtige Nummerierung gemäß Beschreibung auf dem Blatt herauszufinden. Ein interessantes Bierspiel und nicht einfach.

    Wer noch mehr weiß, trinkt noch besser. Deshalb gibt es hier noch ein paar wichtige Bier Fakten zum “Mitnehmen”

    • Licht? Bier mag definitiv kein Licht! Funfrage in der Szene: Woran erkennt man, ob in der Brauerei die Marketingabteilung mächtiger ist als der Brauer? An der farblosen Bierflasche!
      Deshalb ist es bemerkenswert, wo bei den Händlern das Bier oft im Laden steht. Meistens nicht in der dunkelsten Ecke – oder ? Am besten einfach: Dunkel lagern – Braune Flaschen kaufen – Dosen kaufen – lieber die Bierkiste aus der Mitte der Palette nehmen
    • Richtiges Einschenken ins Glas ist wichtig (Kohlensäure entweicht).
    • Bier ist vielfältiger als Wein (mehrere Rohstoffe einsetzbar und durch unterschiedliche Bräu- und Lagerverfahren veredelbar)
    • Bier wird nicht schlecht (Voraussetzung sind ein höherer Alkoholgehalt zum Beispiel bei Bock oder Starkbier und/oder ein hoher Hopfengehalt wie beim IPA und eine korrekte Lagerung).
    • Bier kann ähnlich wie Wein in Holzfässern veredelt werden.
    • Bier ist unfiltriert viel gesünder und schmeckt besser. Filtriert wird Bier wegen der Haltbarkeit und dem Aussehen.
    • Bier reagiert mit Geschmacksveränderung auf äußere Einflüsse wie Sonnenlicht und Wärme.
    • Krankheitserreger können im Bier wegen der chemischen Struktur nicht überleben. Solange das Bier beim öffnen noch zischt / Kohlensäure hat, ist es unbedenklich zu trinken, unabhängig vom MHD.