Frühlingsboten Bärlauch: Bitte Vorsicht – tödliche Verwechslungen drohen

Bärlauch

Bärlauch – ein herrlich schmackhaftes Frühlingsgemüse – wenn man sich auskennt

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Bärlauch ist einer der ersten Frühlingsboten jedes Jahr. Naturkundige Spaziergänger werden ihn wohl schon entdeckt, vor allem aber gerochen haben. Bedingt durch die warme Witterung schießt der Bärlauch wieder flächendeckend in Hülle und Fülle aus dem Boden. Viele Anhängern dieses wohlschmeckenden Lauchgewächses werden deshalb zu eifrigen Sammlern im Frühling.

Für alle Bärlauch Sammelfans gilt: Wer sich nicht ganz sicher ist, sollte lieber die Finger von den Pflanzen lassen. Besser ist es dann, sich auf dem Wochenmarkt zu versorgen, wo Bärlauch mittlerweile bei zahlreichen Händlern zum Standardsortiment gehört.

Aber Vorsicht – das Gewächs sieht Maiglöckchen und Herbstzeitlosen sehr ähnlich und es kann gefährlich werden – sogar tödlich.

Der stechende Knoblauchduft ist einzigartig und wenn der Waldboden von Bärlauch bedeckt ist, kann man ihn Metern Entfernung riechen. Wichtigstes Charakteristikum des Bärlauchs: Seine Blätter treiben einzeln aus dem Boden und sind deutlich in eine lanzettähnliche Blattfläche und einen dünnen Blattstiel gegliedert. Beim Zerreißen riecht der Saft stark nach Knoblauch.

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Bärlauch
Bärlauch – eine herrliche Kräuterart

Bärlauch – wichtige Unterscheidungsmerkmale

  • Die Blätter des Bärlauchs sind lang gestielt und kommen einzeln, wenn auch dicht nebeneinander aus dem Boden. Maiglöckchen haben meist 2 oder 3 Grundblätter an kurzen Stielen, und die Herbstzeitlose bildet mehrere Blätter an einem Stängel aus.
  • Die Blätter des Bärlauchs knicken leicht ab, Maiglöckchen und Herbstzeitlose hingegen haben sehr biegsame, fast gummiartige Blätter.
  • Die Blätter des Bärlauchs lassen sich sehr leicht verreiben, die von Herbstzeitlose und Maiglöckchen dagegen schwer bis gar nicht. Wer also weiß, wie sich das Zerreiben des Bärlauchs anfühlt, kann kaum einen Fehler machen.
  • Die Blätter des Bärlauchs sind lindgrün, lanzettlich, am Ende spitz ausgezogen, Oberseite glänzend und die Unterseite matt.
  • Maiglöckchen stehen eher an trockenen Standorten. Die Verwechslung in der Natur ist mit der Herbstzeitlose auf feuchten Wiesen schon wahrscheinlicher.

Herbstzeitlose
Blätter der Herbstzeitlose

Herbstzeitlose: Bereits drei bis vier Blätter sind tödlich

Bärlauch tritt oft zeitgleich mit der tödlich giftigen Herbstzeitlose auf!! Deren Blätter sind schmal-länglich, sitzen ohne Stiel am Stängel und treiben in Büscheln aus dem Boden. Die jüngeren werden von den älteren Trieben umgriffen. Der Saft der Herbstzeitlose ist geruchlos. Wenn man zuvor bereits Bärlauch gesammelt hat, kann der auf den Händen verbliebene Saft bei einer Überprüfung allerdings einen Knoblauch-Duft vortäuschen.

Bereits drei bis vier Blätter der Herbstzeitlose können tödlich sein! Dabei wirkt das in der Pflanze enthaltene Zellgift – Colchicin. Vergiftungserscheinungen treten meist erst mit zwei bis sechs Stunden Verzögerung ein. Erste Vergiftungserscheinungen treten in Form von Übelkeit und Erbrechen auf. Es folgen Durchfälle, Darm-, Blut- und Knochenmarkzellen werden zerstört, was nach etwa zwei Tagen zum Tod führen kann.

Maiglöckchen
Maiglöckchen – wunderschön und giftig

Maiglöckchen: Schön und sehr stark giftig

Quelle: Wikipedia: Das schöne Maiglöckchen wird insgesamt als sehr stark giftig eingestuft. Alle Pflanzenteile sind giftig, besonders aber Blüten und Früchte. Es wurden 38 Glykoside in der Pflanze gefunden, die sich von 9 Aglyka ableiten lassen. Hauptwirkstoffe: Convallotoxin, Convallotoxol, Convallosid und Desglucocheirotoxin.

Vergiftungserscheinungen: Bei äußerlichem Kontakt mit der Pflanze treten Haut- und Augenreizungen auf.

Bei Aufnahme durch den Mund treten Übelkeit, Durchfall, Herzrhythmusstörungen, Schwindel und Brustbeklemmung auf. Zunächst tritt hoher Blutdruck und rascher Puls, später verminderter Blutdruck, sehr langsame und tiefe Atmung und schließlich Herzstillstand ein. Nach dem Genuss von einer bis fünf Beeren sind höchstens kurzzeitige Sinusarrhythmien beobachtet worden, meist keine Symptome. Bei größeren Mengen muss wie bei einer Herzglykosid-Vergiftung behandelt werden.

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