Hinweis Mai: Im Schatten des Wolfs und die Alpwirtschaft – Ein kulturwissenschaftlicher Talk | Einladung zur Debatte ins Vorarlbergmuseum nach Bregenz

Wolf in Vorarlberger Alpen | Zusammenleben und Alpenwirtschaft

Im Schatten des Wolfs und die Alpwirtschaft – Ein kulturwissenschaftlicher Talk im Vorarlbergmuseum | Einladung zur Debatte nach Bregenz

Datum: 27. Mai | 19:00
Ort: Vorarlberg Museum, Bregenz
Zutritt: Der Eintritt ist frei – ohne Anmeldung

Zum pdf Folder Vorarlbergmuseum

Die Rückkehr des Wolfs in die Alpenregionen hat eine intensive und vielschichtige Debatte über den Schutz dieses Raubtiers und die Zukunft der traditionellen Alpwirtschaft entfacht. Soll der Wolf geschützt werden, oder stellt er tatsächlich eine existenzielle Bedrohung für die Alpwirtschaft dar?

Unsere Recherchen im Internet und in sozialen Netzwerken haben gezeigt, dass der Wolf in Abbildungen oft als “Brutale Killermaschine” dargestellt wird. Vermutlich ein gezielter Stimmungsmache Manipulationsversuch um gewisse Emotionen bei vielen Menschen auszulösen.

Vielleicht ist es aber immer besser, die Wahrheiten zu suchen und Lösungen zusammen zu entwickeln.

Der Kulturwissenschaftler Bernhard Tschofen, Professor für Europäische Ethnologie an der Universität Zürich, identifiziert laut Beschreibung in dieser Diskussion mehrere oft übersehene Aspekte:

  • Fehlende Hirt*innen: Eine effektive Herdenschutzstrategie erfordert die Präsenz von Hirt*innen auf den Almen. Doch der Personalmangel in diesem Bereich stellt eine erhebliche Herausforderung dar.
    BAUERNZEITUNG.CH
  • Nicht alptaugliches Vieh: Viele der heutigen Rinderrassen sind für die extensive Weidewirtschaft wenig geeignet. Sie benötigen zusätzliche Fütterung und sind nicht auf diesen Lebensraum ausgelegt.
  • Jagdgesetze und politische Instrumentalisierung: Wie beeinflussen bestehende Jagdgesetze, die das Wild als Trophäenwild behandeln, die aktuelle Situation? Werden die Sorgen der Landwirte für politische Zwecke genutzt?
    VBG.LKO.AT

Hinweissendungen und Informationen aus Schweizer Fernsehen als Vorbereitung

Sehr interessantes Video zum Thema Herdenschutzhunde und Wolfsentnahme

Der Wolf – Aktuelle Kritiken und Diskussionen aufgrund unserer Recherche zum Thema

Die Diskussion um den Wolf ist geprägt von unterschiedlichen Standpunkten und Emotionen. In Niedersachsen wurde kürzlich die neue „Richtlinie Wolf“ eingeführt, die zwar Verbesserungen bringt, jedoch auch Kritik hervorruft. So wird bemängelt, dass weiterhin nur eine einmalige Förderung für Herdenschutzmaßnahmen vorgesehen ist, was langfristig nicht ausreichend sei.

In der Schweiz leben Schafzüchter:innen, insbesondere im Wallis, in ständiger Angst vor Wolfsangriffen. Trotz präventiver Abschüsse von Wölfen fürchten viele um ihre Existenz und sehen die traditionelle Alpwirtschaft bedroht.
SRF.CH

Gleichzeitig betonen Naturschutzorganisationen die Bedeutung des Wolfs für das Ökosystem und warnen vor einer Abschwächung seines Schutzstatus. Der WWF kritisiert beispielsweise Pläne der EU, den Schutzstatus des Wolfs zu reduzieren, als „populistischen Angriff auf den Artenschutz“ und fordert stattdessen eine gut geplante Herdenschutzoffensive.

Der Wolf – Perspektiven verschiedener Interessengruppen | ein paar Beispiele zum Nachdenken

  • Bäuerinnen und Bauern: Viele Landwirt:innen sehen ihre Existenz durch die zunehmende Wolfspräsenz bedroht. Sie berichten von steigenden Risszahlen und einem enormen Aufwand für Herdenschutzmaßnahmen. Einige fordern daher eine Lockerung der Abschussregelungen, um ihre Herden besser schützen zu können.
    VBG.LKO.AT
  • Jägerinnen und Jäger: Die Jägerschaft ist in einer Zwickmühle. Einerseits erkennen sie die Rolle des Wolfs im Ökosystem an, andererseits sehen sie die Notwendigkeit, Wildbestände zu regulieren und Schäden zu minimieren. Es gibt Diskussionen darüber, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen, um ein kontrolliertes Management zu ermöglichen.
    SRF.CH
  • Touristinnen und Touristen: Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in den Alpen. Wanderer und Urlauber schätzen die offene Kulturlandschaft und die Begegnung mit Weidetieren. Es gibt jedoch Bedenken, dass vermehrte Wolfspräsenz zu Sicherheitsrisiken führen könnte, insbesondere wenn Herdenschutzhunde eingesetzt werden, die gegenüber Fremden misstrauisch sein können.

Mögliche Diskussionsfragen & Überlegungen und Ansätze aus unserer Sicht

  • Integration von Herdenschutzmaßnahmen: Welche bewährten Herdenschutzmethoden gibt es, und wie können sie effektiv in der Alpwirtschaft implementiert werden? Welche Rolle spielen dabei Hirt*innen und Herdenschutzhunde?
    BAUERNZEITUNG.CH
  • Anpassung der Viehzucht: Inwieweit sollten Zuchtprogramme angepasst werden, um robustere und alptauglichere Rassen zu fördern, die besser mit den Herausforderungen durch Raubtiere umgehen können?
  • Politische Rahmenbedingungen: Wie können Jagdgesetze und Förderprogramme so gestaltet werden, dass sie sowohl den Schutz des Wolfs als auch die Interessen der Alpwirtschaft berücksichtigen? Werden die Anliegen der Landwirte in der politischen Debatte angemessen repräsentiert, oder besteht die Gefahr der Instrumentalisierung?
    SRF.CH  und LKV
  • Historische Perspektiven und andere Länder: Welche Lehren können aus der Geschichte des Zusammenlebens von Mensch und Wolf gezogen werden? Gibt es traditionelle Praktiken, die heute wieder relevant sein könnten?
  • Ökologische Auswirkungen: Wie beeinflusst die Präsenz des Wolfs die Biodiversität in den Alpen? Gibt es positive Effekte auf das Ökosystem, die bisher in der Debatte zu wenig Beachtung finden?
  • Gesellschaftliche Akzeptanz: Wie kann ein Dialog zwischen verschiedenen Interessengruppen gefördert werden, um zu einer gemeinsamen Lösung zu gelangen? Welche Rolle spielen dabei Medien und öffentliche Wahrnehmung?

Hinweis: Einladung zum Dialog

Museumsdirektor Michael Kasper lädt Bernhard Tschofen zum Gespräch ein, um gemeinsam mit dem Publikum diese Fragen zu erörtern.

Die Veranstaltung bietet einen vielleicht tiefgehenden kulturwissenschaftlichen Einblick in ein Thema, das nicht nur Landwirt:innen, Naturschützer:innen und Politiker:innen, sondern die gesamte Gesellschaft betrifft.

Seien Sie dabei und bringen Sie Ihre Perspektive in die Diskussion ein!

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