ARD-DOKU TIPP: KÜHE, UMWELT, BAUERN – Das miese Geschäft mit der Milch
Zuschauen oder Wegschauen ? DVD Kauftipp im ShopMilch ist ein gefragter Rohstoff, mit dem knallhart gehandelt wird. Der Dokumentarfilm “Das System Milch” blickt hinter die Kulissen der Milchindustrie und zeigt die Konsequenzen für Mensch, Tier und Umwelt.
Die Milch zählt zu unseren Grundnahrungsmitteln, mit dem viele Österreicher und Deutsche immer noch die typische Alpen-Romantik verbinden: grüne Wiesen und Blumenwiesen, glückliche Kühe und naturverbundene BauernDie Arge Heumilch Österreich. Heumilch ist die ursprünglichste Form der Milchgewinnung. Nur so läßt sich Käse für längere Reifung erzeugen. » Mehr Info die gut drauf sind.
Was in vielen Alpentälern wie bei uns noch weitgehend stimmt (vor allem Dank unserer Heumilch und der traditionellen Käseherstellung) ist beim Thema Milch als Massenproduktion der weltweiter Industrie ein völlig anderes Thema.
Der Rohstoff Milch ist heute der Mittelpunkt einer milliardenschweren Industrie geworden. Der weltweite Konsum wächst rapide an, die Folgen sind für viele Beteiligten offensichtlich dramatisch geworden. Genau dieses irre Geschäft zeigt eindrucksvoll der ARD-Dokumentarfilm „Das System Milch“ des renommierten Filmemachers und Grimme-Preisträgers Andreas Pichler.
Das daraus sich entwickelnde Milch-Desaster – Quelle: bild.de
Alleine in Europa werden jährlich rund 200 Millionen Tonnen Milch und Milchpulver produziert und auf den Markt gebracht. Aus Bauernhöfen sind längst hoch technisierte Massenproduktionen geworden. Der Film portraitiert Landwirte in Dänemark und Deutschland. Von ihnen kommen verstörende Sätze wie „Unsere Existenz hängt davon ab, dass wir Milch so günstig wie möglich zu guter Qualität anbieten“ oder „Du verpflichtest dich, die ganze Milch an eine Molkerei abzuliefern, hast aber keinen Einfluss auf den Preis“.
Das Problem: Riesen-Molkereien sitzen den Landwirten im Nacken, fordern immer mehr Milch zu möglichst niedrigen Preisen. Auch um den weltweiten Export anzukurbeln. Längst werden Milch und ihre Produkte nach China oder Afrika verkauft.
Dass Milchbauern vor allem in Afrika dadurch ihre Existenz verlieren, spielt für den europäischen Milchmarkt keine Rolle. Der Marketingchef des Milch-Riesen „FrieslandCampina“: „Es ist wie bei Darwin. Wer sich nicht weiterentwickelt, stirbt!“
Noch zwei Punkte betrifft diese Massen Milchwirtschaft
- Das Tier-Problem
Die Kühe, die eigentlich etwa 20 Jahre alt werden können, sterben häufig nach fünf Jahren. Sie werden als Maschinen betrachtet, die ständig besamt werden, damit sie mehr Milch produzieren (je nach Zucht das Doppelte bis Vierfache als noch vor 50 Jahren). - Das Umwelt-Problem
Gefüttert werden die Hochleistungskühe vor allem mit künstlichem Kraftfutter – zum Beispiel Soja, das von brandgerodeten Anbauflächen auf anderen Kontinenten stammt. Das Getreide hat aber eine katastrophale Umweltbilanz.