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Viele Menschen sind derzeit zu Recht verunsichert. Das Freihandelsabkommen TTIP würde für die EU einige Änderungen bringen, so heißt es in den Medien. Die Gemüter wurden zudem erhitzt beim Thema: TTIP könnte Schutz regionaler Produkte beenden.
In Deutschland konnte man in den Medien vergangener Tage Diskussionen verfolgen, ob TTIP den Schutz regionaler Produkte wie dem Schwarzwälder Schinken verringern könnte, wie z.B.:
Wichtige Frage: Könnte auch der geschützte Vorarlberger Käse „AlpkäseFragen oder Prüfen Sie beim Kauf von Vorarlberger Alpkäse, ob es ein echter Vorarlberger Alpkäse MIT der geschützten Bezeichnung g.U. ist. » Mehr Info und BergkäseVorarlberger Bergkäse ist eine Österreichische Spezialität. Entdecken Sie Bergkäse 3 Monate, 6 Monate und 12 Monate gereift im Käsekeller. » Mehr Info“ davon betroffen sein?
Wie genau, das fassen wir mit sechs Fragen und Antworten zum Thema und UrsprungsschutzUrsprungsschutz oder Herkunftsschutz sind gesetzliche Verordnungen der EU. » Mehr Info von heimischen Spezialitäten zusammen.
TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) ist die englische Abkürzung für ein Freihandelsabkommen, das die USA und die EU derzeit verhandeln. Die Befürworter des TTIP-Abkommens erhoffen sich vom freien Handel Wohlstandsgewinne.Dahinter steckt das zentrale Argument aller Wirtschaftsliberalen: Wenn Zoll- und andere Handelsschranken fallen, konzentriert sich jedes Land auf das Geschäft, das es am besten beherrscht. Weil jeder tut, was er am besten kann, können mehr Dinge günstiger und möglicherweise auch in besserer Qualität produziert werden als zuvor. Innovationen werden gefördert, weil sie sich auf größeren Märkten schneller rentieren.
Am Ende profitieren “scheinbar” alle:
Mit folgenden drei Gütezeichen kennzeichnet die EU die Qualität hochwertiger landwirtschaftlicher Erzeugnisse und LebensmittelKennzeichnung von Käse Käseverpackungen müssen über gewisse Kennzeichnungen verfügen. Zweck dieser Kennzeichnungen ist es, den Verbraucher vor Täuschungen zu schützen, sowie die Zuführung bestimmter Informationen über das Produkt bekanntzugeben. Schutz der Konsumenten In der Käseproduktion haben die „Trickser“ keine Chance. An den Rahmenbedingungen ist nicht zu rütteln, die sind im österreichischen Lebensmittelbuch „Käse-Codex“ definiert. Ziel ist ein hoher Schutz der » Mehr Info.
Damit will sie die Diversifizierung der landwirtschaftlichen Produktion fördern, die Produktbezeichnungen gegen Missbrauch und Nachahmung schützen und die Verbraucher über die besonderen Merkmale der Erzeugnisse informieren.
Mit der geschützten Ursprungsbezeichnung soll die Erzeugung, Verarbeitung und Herstellung eines Produkts in einem bestimmten geografischen Gebiet nach einem anerkannten und festgelegten Verfahren gekennzeichnet werden.
Dank der geschützten geografischen Angabe soll die enge Verbindung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Lebensmittel mit dem Herkunftsgebiet hervorgehoben werden. Mindestens eine der Produktionsstufen, also Erzeugung, Verarbeitung oder Herstellung, muss im Herkunftsgebiet durchlaufen werden. Bei der garantiert traditionellen Spezialität wird die traditionelle Zusammensetzung des Erzeugnisses oder die traditionelles Herstellungs- oder Verarbeitungsverfahren garantiert
Informationen über alle geschützte Spezialitäten finden Sie in der DOOR-Datenbank (“Database of Origin and Registration“). Insgesamt sind in ÖsterreichDie Arge Heumilch Österreich. Heumilch ist die ursprünglichste Form der Milchgewinnung. Nur so läßt sich Käse für längere Reifung erzeugen. » Mehr Info 14 Lebensmittelbezeichnungen geschützt. Derzeit sind zwei heimische Produkte mit der Ursprungsbezeichnung geschützt – der Vorarlberger Alpkäse und Bergkäse. Damit sind sowohl die Herkunft der Rohstoffe wie auch der Ort der Verarbeitung genau vorgeschrieben. Mit dem „Montafoner Sura Kaes“ soll bald ein weiterer geschützt werden.
Die Hersteller einer zu registrierenden Spezialität müssen sich laut Europäischer Union zusammenschließen und ihr Erzeugnis in einem Lastenheft spezifizieren. Der Antrag muss dann an die zuständige nationale Behörde gestellt werden und wird erst nach positivem Bescheid auf europäischer Ebene geprüft. Voraussetzung ist in jedem Fall, dass die betreffende Bezeichnung im Ursprungsland geschützt ist.
Ein großes Problem ist hier vielleicht die Geheimniskrämerei. Mögliche Veränderungen sind nicht bekannt, da die Verhandlungen rund um TTIP geheim sind.
Eine interessante Frage ist, wie kann es eigentlich sein, wo doch die Politiker im Auftrag des Volkes unterwegs sind, dass bei dem essentiellen Thema Nahrungsmittel Geheimniskrämerei hinter verschlossenen Türen stattfindet?
Derzeit geht jedoch weder die österreichische Gesandte Gertraud Fischinger von der ständigen Vertretung Österreichs bei der EU noch Peter Stangl vom österreichischen Patentamt davon aus, dass der transatlantische Vertrag das Ende der geschützten Marken bedeuten wird. “Es wird so sein, dass die europäische Verordnung einzuhalten ist, diese kann nicht ausgehebelt werden”, ist Fischinger überzeugt. Beim Patentamt betont man, dass die Gütezeichen auch den Produktionsort vorschreiben können. Demnach ist es nicht erlaubt, Vorarlberger Bergkäse made in USA zu verkaufen.
Vermutlich nicht, denn heimischer Käse ist ein Produkt aus und für die Region.
Die EU-Gütezeichen gelten auch zukünftig in der europäischen Union, nur in den Vereinigten Staaten von Amerika könnte er kopiert werden.
Bereits jetzt finden sich in den USA Champagner aus Kalifornien oder Schwarzwaldschinken von US-Rindern – beides in Europa undenkbar. Hier erwartet sich Stangl von TTIP sogar eine Verbesserung. So könnte man den Schutz bestimmter Marken auf den jeweils anderen Markt erweitern. In dem Falle wäre beispielsweise die Bezeichnung “Vorarlberger Bergkäse” sowohl in Europa als auch in den USA geschützt.
» zeit.de – Interview Klaus Mueller von der Verbraucherzentrale
» zeit.de – TTIP könnte Schutz regionaler Produkte beenden
» zeit.de – Streit um Schutz regionaler Spezialitäten
» greenpeace.org – Alle Lebensbereiche wären betroffen
» spiegel.de – Diverse Meldungen zum transatlantischen Freihandelsabkommen
» faz.net – EU veröffentlicht Originaldokumente zu TTIP
» salzburg.com – Österreich kann Freihandelsabkommen stoppen
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